Ab 2026 wird der Digitale Produktpass (DPP) verpflichtend für fast alle Güter, die in der EU verkauft werden. Was das für Schweizer Unternehmen bedeutet, welche Chancen der DPP bietet und wie Sie sich bestmöglich vorbereiten, erfahren Sie hier.
Rechtzeitig beginnen und Chancen nutzen
Der Digitale Produktpass (DPP) betrifft ab 2026 fast alle Schweizer Unternehmen, die Güter in die EU exportieren oder verkaufen. Der DPP stellt für Schweizer Unternehmen sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance dar. Mit dem richtigen Partner und einer durchdachten Strategie können Sie nicht nur die gesetzlichen Anforderungen erfüllen, sondern auch die vielfältigen Chancen nutzen, die der DPP bietet. aclevion steht Ihnen als erfahrener Partner zur Seite, um diese Transformation erfolgreich zu gestalten.
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- Ab 2026 wird der DPP stufenweise verpflichtend für fast alle physischen Güter, die in der EU in Verkehr gebracht werden.
- Die Digitale Produktpass bietet viele Chancen zur Erhöhung der Kundenbindung oder für neue Serviceangebote.
- Der DPP setzt eine strukturierte Datenverwaltung voraus und stellt hohe Anforderungen an die Datenstrategie eines Unternehmens.
- Ein PIM-System ermöglicht die Konsolidierung, Standardisierung und Ausspielung von Informationen für den DPP.
Was ist der Digitale Produktpass (DPP)?
Der Digitale Produktpass ist ein digitales Dokument, das umfassende Informationen über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts bereitstellt. Er enthält Informationen zu Herstellung, Nutzung, Zusammensetzung, Reparaturmöglichkeiten und Recyclingpotenzial, zugänglich über QR-Codes oder ähnliche Technologien. Ziel des DPP ist es, die Kreislaufwirtschaft zu stärken, indem er die Rückverfolgbarkeit und nachhaltige Entscheidungen erleichtert.
Für Schweizer Unternehmen bietet der DPP nicht nur regulatorische Vorteile, sondern auch Wettbewerbsvorteile durch neue Geschäftsmodelle, optimierte Prozesse und gestärktes Verbrauchervertrauen. aclevion unterstützt Unternehmen bei der Implementierung von Product Information Management (PIM)-Systemen, die als zentrale Datenplattform eine Grundlage für den DPP schaffen. Mit unserer Expertise im Datenmanagement helfen wir Ihnen, die Anforderungen des DPP effizient umzusetzen, die neue EU-Regulierung zu erfüllen und entstehende Chancen zu nutzen.
Der Digitale Produktpass und seine Bedeutung für Schweizer Unternehmen
Handlungsempfehlungen für Schweizer Unternehmen
Es existieren bereits ausgefeilte Konzepte, um den Digitalen Produktpass (DPP) Realität werden zu lassen. Jetzt geht es für Unternehmen darum, die eigenen Daten entsprechend vorzubereiten und die technische Basis für die Auslieferung des DPPs zu schaffen.
Da der DPP in weite Bereiche der Datenstrategie eines Unternehmens eingreift, sollte die Vorbereitung frühzeitig erfolgen. Wir empfehlen auch eine schrittweise Implementierung: Starten Sie mit einem Pilotprojekt, z. B. für eine Produktgruppe, und skalieren Sie dann weiter.
1. Schaffen Sie eine zentrale Quelle für alle Produktdaten
Mit einem modernen PIM-System können Sie alle Produktinformationen zentral verwalten, z. B. Beschreibungen, Bilder und Videos, technische Spezifikationen, Nachhaltigkeitsdaten u.v.m.. Und die Lösungen liefern die notwendigen Schnittstellen für einen automatisierten Datenaustausch gleich mit – die ideale Infrastruktur für den Digitalen Produktpass.
Wir verfügen über eine langjährige Erfolgsgeschichte in der Konzeption und Implementierung von PIM-Lösungen, arbeiten eng mit führenden Herstellern zusammen und begleiten Sie kompetent bei Ihren nächsten Schritten.
2. Vervollständigen Sie Ihre Daten und optimieren Sie Ihr Datenmanagement
Prüfen Sie Ihre Produktdaten auf Tauglichkeit für den DPP und schaffen Sie Prozesse für fehlende Daten. Achten Sie besonders auf Informationen zu Identität und Herkunft, Zusammensetzung und Eigenschaften, Umweltauswirkungen sowie Reparatur- und Recyclingfähigkeit. Dazu müssen Sie ggf. frühzeitig Ihre Lieferantenbeziehungen aktualisieren und deren Daten einbinden.
Gemeinsam mit unseren Partnern unterstützen wir Sie dabei, das für Sie relevante Datenmodell zu definieren und im PIM-System abzubilden. Die PIM-Hersteller arbeiten zudem mit Hochdruck an smarten und effizienten Lösungen, um mit integrierten Funktionen für Data Governance, Versionierung und weiteren Integrationsmöglichkeiten die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften bei der DPP-Entwicklung zu erleichtern.
3. Bauen Sie die Infrastruktur für die Auslieferung mit offenen Standards
Im PIM-System befüllen Sie spezifische DPP-Templates mit Informationen, aus denen dann die Digitalen Produktpässe erzeugt werden. Weitere Voraussetzungen sind ein weltweit eindeutiger digitaler Produktidentifikator (z. B. GTIN) sowie ein „Data Carrier“ (z.B. QR-Code) auf dem Produkt, über den die Verbraucher die Verbindung zum DPP des Produkts herstellen.
Wir unterstützen Sie bei der Implementierung spezifischer Templates und Technologien in Ihrem PIM und raten Ihnen zur Nutzung offener, weltweiter Standards wie z. B. der GTIN oder dem Digital Link von GS1, mit denen wir als Solution Partner eng zusammenarbeiten.
4. Nutzen Sie den Digitalen Produktpass für neue, digitale Geschäftsmodelle
Mit dem DPP steht Ihnen ein ganz neuer Kommunikationskanal direkt am Produkt zur Verfügung: kontinuierlich über den gesamten Lebenszyklus des Produktes. Zusammen mit den Informationen des DPPs wie z. B. zu Nutzung, Komponenten oder Wartung ergeben sich nahezu unendliche Möglichkeiten für exklusive Angebote, spezifische Upgrades oder personalisierte Serviceleistungen.
Egal ob Product-as-a-Service, Pay-per-Use, Sharing-Plattformen oder Buy-back: Wir konzipieren und implementieren die technischen Voraussetzungen in Ihrem PIM-System, mit denen Sie sich vom Wettbewerb absetzen und Ihre Kunden begeistern können.
”Wirklich alle Unternehmen aus Industrie und Handel sollten sich mit der Thematik befassen, um entsprechend vorbereitet zu sein.
Im Interview gibt unser Datenmanagement-Experte Stephan Läderach einen kompakten Rundumblick auf das komplexe Thema mit konkreten Handlungsempfehlungen.
Wir sind für Sie da
Kostenlose Erstberatung
Besprechen Sie mit uns bei einem unverbindlichen Erstgespräch Ihre Situation und erhalten Sie eine erste Handlungsempfehlung für Ihren detaillierten Fahrplan zum DPP.
Workshop auf der Digitalisierungskonferenz
Auf der Digitalisierungskonferenz 2025 der OST bieten wir zusammen mit GS1 einen Workshop zum Digitalen Produktpass an. Gemeinsam erarbeiten wir dort, welche Herausforderungen und Chancen der DPP für Ihr Unternehmen mit sich bringt.
Digitaler Produktpass (DPP): FAQ für Schweizer Unternehmen
Häufige Fragen Schweizer Unternehmen rund um den Digitalen Produktpass (DPP).
Warum ist der DPP für Schweizer Unternehmen relevant?
Ab 2026 müssen sämtliche Unternehmen, die betroffene Produktgruppen in den EU-Markt einführen oder dort vertreiben, die Vorgaben des Digitalen Produktpasses erfüllen – unabhängig davon, wo die Produkte hergestellt wurden. Für Schweizer Firmen, die in die EU exportieren, ist es daher unerlässlich, sich frühzeitig mit den neuen Anforderungen auseinanderzusetzen, um weiterhin Zugang zum europäischen Markt zu behalten und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Warum wird der Digitale Produktpass eingeführt?
Der DPP wird im Rahmen des EU Green Deal und der überarbeiteten Ökodesign-Verordnung (ESPR) eingeführt. Ziel ist es, nachhaltige Produktions- und Konsumentscheidungen zu fördern, die Kreislaufwirtschaft zu stärken und für mehr Transparenz entlang der Lieferketten zu sorgen. Der DPP soll Reparatur und Recycling vereinfachen und so einen Beitrag zur Verringerung von Umweltauswirkungen leisten.
Wann tritt der Digitale Produktpass in Kraft?
Die Einführung des Digitalen Produktpasses erfolgt ab 2026 stufenweise für verschiedene Produkt- und Materialgruppen. Die zugrunde liegende Ökodesign-Verordnung ist bereits seit Juli 2024 in Kraft.
Welche Produktkategorien sind vom Digitalen Produktpass betroffen?
Den Start macht der Digitale Produktpass 2026 bei Stahlprodukten. Nach und nach werden weitere Produktbereiche wie Batterien, Textilien, Bau- und Elektroprodukte sowie zahlreiche weitere Warengruppen folgen. Mittelfristig werden nahezu alle materiellen Güter – auch Komponenten und Vorprodukte – einen DPP benötigen.
Gibt es Ausnahmen? Produkte, die keinen DPP benötigen?
Nicht alle Produkte benötigen einen Digitalen Produktpass. Die meisten physischen Produkte, die in der EU in Verkehr gebracht werden, werden jedoch künftig einen DPP benötigen.
Ausgenommen von der DPP-Pflicht sind insbesondere Lebensmittel, Futtermittel, Arznei- und Tierarzneimittel, lebende Organismen, Produkte menschlichen Ursprungs, Fortpflanzungsmaterialien sowie bestimmte Fahrzeugtypen wie Autos, Motorräder und landwirtschaftliche Maschinen, da für diese eigene Vorschriften gelten.
Wichtig: E-Bikes und E-Scooter sind jedoch nicht ausgenommen und benötigen einen DPP. Für Medizinprodukte gilt grundsätzlich eine DPP-Pflicht, wobei sich die genaue Liste der ausgenommenen Produktgruppen mit weiteren Rechtsakten der Europäischen Kommission noch ändern kann.
Welche Informationen muss der Digitale Produktpass enthalten?
Die Details zu den im DPP geforderten Informationen werden für jede Produktgruppe in sogenannten „delegierten Rechtsakten“ festgelegt, die ab 2025 veröffentlicht werden. Es steht jedoch bereits fest, dass stets grundlegende Angaben wie eindeutige Produktkennzeichnung, Material- und Herkunftsinformationen, Umweltaspekte, Sicherheits- und Konformitätsdaten, Hinweise zu Wartung und Reparatur, Angaben zur Lieferkette sowie Empfehlungen zur Entsorgung und zum Recycling verlangt werden.
Je nach Branche und Produkttyp können zusätzliche technische Daten, Gebrauchsanleitungen oder spezielle Zertifikate erforderlich sein. Welche Informationen im Detail verpflichtend sind, wird erst mit Inkrafttreten der entsprechenden delegierten Rechtsakte verbindlich. Der Grossteil der benötigten Informationen lässt sich nach aktuellem Informationsstand jedoch bereits heute gut abschätzen.
Wie wird der Zugang zum DPP gewährleistet?
Der Zugriff auf den DPP erfolgt über einen Datenträger (Data Carrier) wie einen QR-Code oder RFID-Tag, der direkt am Produkt angebracht ist. Dieser verweist auf eine digitale Plattform, auf der alle erforderlichen Informationen abrufbar sind. Jedes Produkt erhält dabei eine individuelle digitale Kennung, beispielsweise in Form einer GTIN.
Welche strategischen Vorteile bietet der Digitale Produktpass?
Neben der Erfüllung gesetzlicher Vorgaben eröffnet der DPP Unternehmen die Möglichkeit, ihre Prozesse transparenter zu gestalten, nachhaltige Praktiken nachzuweisen und das Vertrauen der Kunden zu stärken. Darüber hinaus lassen sich durch optimierte Datenflüsse Effizienzpotenziale in Service, Wartung und Recycling heben. Der DPP schafft zudem neue digitale Schnittstellen direkt am Produkt, die innovative Geschäftsmodelle ermöglichen.
Welche Vorteile bringt ein frühzeitiger Einstieg in das DPP-Thema?
Wer frühzeitig in die DPP-Implementation investiert, schafft langfristige Wettbewerbsvorteile, erhöht die Transparenz und sichert die kontinuierliche Gesetzeskonformität. Eine proaktive Herangehensweise erlaubt es Schweizer Unternehmen, den DPP nicht nur als regulatorische Pflicht zu betrachten, sondern ihn strategisch zu nutzen, um Produkttransparenz zu verbessern, Nachhaltigkeitsinitiativen sichtbar zu machen und innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Wie kann der DPP zur Verbesserung der Nachhaltigkeit beitragen?
Der DPP fördert Nachhaltigkeit, indem er Informationen zu enthaltenen Materialien und Schadstoffen sowie zur Recyclingfähigkeit transparent macht. Dies kann Verbraucher und Unternehmen zu nachhaltigeren Entscheidungen bewegen. Darüber hinaus kann er zu einer höheren Recyclingquote beitragen und die Kreislaufwirtschaft fördern.
Welche Herausforderungen bringt die Einführung des DPP mit sich?
Die Sammlung und Verwaltung umfangreicher Daten sowie die Integration in bestehende Systeme stellen Unternehmen vor organisatorische und technologische Herausforderungen. Eine frühzeitige Vorbereitung und die Implementierung eines PIM-Systems können diese erleichtern.
Wie können Schweizer Unternehmen sich auf den DPP vorbereiten?
Eine strukturierte Vorbereitung ist entscheidend: Zunächst sollten alle relevanten Unternehmensbereiche in das Projekt eingebunden und eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Produktdaten durchgeführt werden. Im Anschluss gilt es, die Daten zentral zu bündeln, Transparenz in der Lieferkette zu schaffen und geeignete IT-Lösungen wie PIM-Systeme zu implementieren. Schulungen und Pilotprojekte unterstützen den erfolgreichen Rollout.
Welche Datenmanagement-Herausforderungen bringt der DPP mit sich?
Die Hauptherausforderungen liegen in der Datensammlung entlang der gesamten Lieferkette, der Validierung und Sicherstellung der Datenkonsistenz sowie der kontinuierlichen Aktualisierung der Informationen. Automatisierte Prozesse müssen implementiert werden, um eingehende Daten zu validieren, ihre Vollständigkeit und Konsistenz zu prüfen und eine zuverlässige Grundlage für den DPP zu schaffen.
Warum ist ein PIM-System (Product Information Management) wichtig für den Digitalen Produktpass?
Für die Umsetzung des DPP ist ein leistungsfähiges Produktinformationsmanagement-System (PIM) essenziell. Es dient als zentrale Datenplattform, auf der sämtliche produktbezogenen Informationen aus verschiedenen Quellen zusammengeführt, strukturiert und bereitgestellt werden. So wird sichergestellt, dass der DPP stets aktuelle und vollständige Angaben enthält.
Wie lange dauert die Implementierung eines DPP-konformen Systems?
Die Implementierungsdauer variiert je nach Unternehmensgrösse, Produktkomplexität und vorhandener Dateninfrastruktur. In der Regel sollte ein Zeitraum von 6–18 Monaten für die vollständige Implementierung eingeplant werden. aclevion unterstützt Unternehmen dabei, einen realistischen Zeitplan zu erstellen und die Implementierung effizient zu gestalten.
Welche Kosten fallen bei der Einführung des DPP an?
Die Kosten für die DPP-Implementierung hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Anzahl der betroffenen Produkte, der bestehenden IT-Infrastruktur und dem Umfang der benötigten Anpassungen. Investitionen werden hauptsächlich in den Bereichen Datenerfassung, PIM-Systeme, Mitarbeiterschulungen und möglicherweise auch in der Anpassung von Geschäftsprozessen erforderlich sein. aclevion bietet massgeschneiderte Lösungen an, die auf spezifische Unternehmensbedürfnisse und Budgets zugeschnitten sind.
Wie kann aclevion bei der Einführung des Digitalen Produktpasses unterstützen?
aclevion begleitet Unternehmen ganzheitlich bei der Einführung des Digitalen Produktpasses – von der Analyse der bestehenden Datenstruktur über die Entwicklung einer individuellen Datenstrategie bis hin zur Implementierung passender PIM-Lösungen und gezielten Mitarbeiterschulungen. Der Support erstreckt sich über alle Projektphasen hinweg, inklusive laufender Optimierung und Betreuung.
Warum sollte ich aclevion als Partner für mein DPP-Projekt wählen?
aclevion verfügt über langjährige Erfahrung in der Konzeption und Implementierung innovativer und nachhaltiger Systemlösungen für die Organisation von Kommunikationsinhalten. Die Expertise im Bereich Product Information Management und Datenmanagement für Multichannel-Kommunikation macht aclevion zum idealen Partner für DPP-Projekte. Das Unternehmen bietet individuell angepasste Lösungen, die exakt auf Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind, und begleitet durch den gesamten Implementierungsprozess.
Massgeschneiderte Lösungen für digitale Kommunikation und Marketing
Seit 15 Jahren realisieren wir Lösungen in den Bereichen Headless Content Hub (HCMS) und Product Information Management (PIM), Publishing Management, Brand Management, Digital Asset Management (DAM) sowie Marketing Resource Management (MRM). Dabei unterstützen wir den digitalen Wandel unserer Kunden von der initialen Beratung über die Konzeption und Integration bis zur kontinuierlichen Weiterentwicklung und Betreuung der Lösungen.